Stadtwerke Völklingen Holding baut Stellen ab

Pressemitteilung der Stadtwerke Völklingen Holding GmbH

Mitarbeiter wollen nicht in Transfergesellschaft wechseln – betriebsbedingte Kündigungen unvermeidbar – vereinbarte Kostenreduktion muss erzielt werden

PRESSE-MITTEILUNG

der Stadtwerke Völklingen Holding GmbH

26. Januar 2016

Stadtwerke Völklingen Holding baut Stellen ab

Mitarbeiter wollen nicht in Transfergesellschaft wechseln – betriebsbedingte Kündigungen unvermeidbar – vereinbarte Kostenreduktion muss erzielt werden

VÖLKLINGEN. Was alle Beteiligten vermeiden wollten, ist jetzt doch unumgänglich: Die Stadtwerke Völklingen Holding GmbH hat am Dienstag (26. Januar) betriebsbedingte Kündigungen angekündigt. Michael Böddeker, seit Oktober 2015 Geschäftsführer der Stadtwerke Völklingen Holding, hat am frühen Morgen zunächst Oberbürgermeister Klaus Lorig und die Fraktionsvorsitzenden über den bitteren Schritt informiert, danach gegen neun Uhr in einer Betriebsversammlung die Belegschaft und den Betriebsrat. Alle Möglichkeiten, diese Maßnahme abzuwenden, seien sorgfältig ausgelotet worden, gab der Geschäftsführer bekannt und fügte an: „Sie können mir glauben, ich habe alles Sinnvolle geprüft, um Kündigungen zu vermeiden. Auch habe ich mich dafür eingesetzt, Mitarbeitern einen einfachen Übergang in ein Arbeitsverhältnis außerhalb der Stadtwerke zu ermöglichen. Ihr Interesse daran war jedoch sehr gering.“ Im Rahmen der Sanierung seien die Sachkosten schon erheblich reduziert worden. Doch dies reiche nicht aus, deshalb seien weitere Einschnitte bei den Personalkosten notwendig, informierte Michael Böddeker. Diese müssen in diesem Jahr um rund 700.000 Euro abgesenkt werden, damit die Finanzierungszusagen eingehalten werden. Diese Kredite sind Voraussetzung dafür, dass das Unternehmen überlebt, sich zukunftsfähig ausrichten kann und dadurch wenigstens ein Großteil der Arbeitsplätze erhalten bleibt. Hineinmanövriert in diese prekäre Situation haben sich die Stadtwerke Völklingen unter der früheren Führung selbst: Sie haben in den vergangenen Jahren über 20 Millionen Euro Schulden angehäuft, vorrangig verursacht durch Investitionen in die inzwischen verkaufte Meeresfischzucht.

Michael Böddeker ist verpflichtet worden, den Konzern wieder flott zu machen. Er soll ihn zu einem starken Unternehmen entwickeln, das wettbewerbsfähig ist und zur Lebensqualität der Stadt beiträgt. Dass er das kann, hat er bereits mehrfach unter Beweis gestellt. „Ich werde mich dafür engagieren, die Zahl der abzubauenden Stellen so gering wie möglich zu halten und den Abbau möglichst sozialverträglich zu gestalten“, verspricht der Geschäftsführer.

Konkrete Verpflichtungen

Die angehäuften Schulden belasten das Unternehmen. Um den Verpflichtungen nachkommen zu können, die aus den Krediten resultieren, brauche es ein ganzes Bündel von Maßnahmen, informiert die Geschäftsführung. Kostensenkungen mit anhaltender Wirkung seien eine wesentliche davon. „Wir müssen schließlich aus dem laufenden Betrieb die Raten bezahlen können“, erklärt Michael Böddeker und fügt an: „Wir reden im Moment von etwa zehn Stellen in der Holding, die noch im Laufe des Jahres 2016 gestrichen werden, um den Kostenvorgaben dauerhaft gerecht zu werden.“ Er erläuterte die wirtschaftlich schwierige Situation des Unternehmens und die daraus resultierenden Konsequenzen: „Unsere finanziellen Verpflichtungen erfordern eine rasche Gesundung des Unternehmens. Diese ist nur durch Kostensenkungen in einer Größe zu erzielen, für die Einsparungen an Sachkosten nicht ausreichen.“

Kein Interesse an Transfergesellschaft

Michael Böddeker hat in den vergangenen Wochen Mitarbeiter darauf angesprochen, freiwillig in eine Transfergesellschaft zu wechseln. Für die Mitarbeiter hätte dies zwei Vorteile gehabt: Eine solche Gesellschaft hilft bei der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle und zahlt dank entsprechender Aufstockung durch die Stadtwerke Völklingen Holding bis zu einem Jahr rund 80 Prozent des bisherigen Netto-Lohnes. „Daran hatte jedoch so gut wie niemand Interesse“, bedauert der Geschäftsführer. Auch der Versuch, für betroffene Mitarbeiter Stellen außerhalb der Stadtwerke zu finden, um ihnen einen einfachen Übergang zu ermöglichen, gestaltete sich als wenig aussichtsreich. „Offene Angebote und Bewerbungen von Mitarbeitern hielten sich in sehr überschaubarem Rahmen“, informiert er. Deshalb führe jetzt leider an betriebsbedingten Kündigungen kein Weg mehr vorbei.

Zukunft der Stadtwerke

Dass diese Entscheidung ins Mark trifft, ist dem Geschäftsführer bewusst. „Ich hätte diesen Schritt gern vermieden, das können Sie mir glauben. Aber ich habe den klaren Auftrag, das Unternehmen zukunfts- und wettbewerbsfähig zu machen. Das ist auch leistbar, vorausgesetzt, alle ziehen an einem Strang“, betont er und ergänzt: „Es gilt, konsequent ein ganzes Bündel von wirksamen und nachhaltigen Maßnahmen umzusetzen, damit die Stadtwerke wieder eine Zukunft haben.“

Ansprechpartner für die Presse:
Stadtwerke Völklingen Holding GmbH
Michael Böddeker, Geschäftsführer
Telefon: 06898 150-109
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